Die Effizienz von Öl- und Gasheizungen wird oft durch den Jahresnutzungsgrad (JNG) oder den Wirkungsgrad angegeben, der typischerweise in Prozent gemessen wird. Dieser gibt an, wie viel der im Brennstoff enthaltenen Energie tatsächlich in nutzbare Wärme umgewandelt wird.
Gasheizungen
- Moderne Brennwertkessel: Diese erreichen Wirkungsgrade von etwa 90% bis 98%. Brennwerttechnologie nutzt die im Abgas enthaltene Wärme, um zusätzlich Energie zu gewinnen, was die Effizienz erhöht.
- Ältere Modelle: Konventionelle Gasheizkessel ohne Brennwerttechnik haben oft Wirkungsgrade zwischen 70% und 85%.
Ölheizungen
- Moderne Brennwertkessel: Diese erreichen Wirkungsgrade von etwa 85% bis 95%. Auch hier wird die im Abgas enthaltene Wärme genutzt.
- Ältere Modelle: Konventionelle Ölheizkessel ohne Brennwerttechnik haben Wirkungsgrade von etwa 65% bis 85%.
Wärmepumpen
- Die Jahresarbeitszahl (JAZ) von Wärmepumpen, bei deren Berechnung realistische Verbrauchs- und Leistungswerte zugrunde liegen, kann typischerweise zwischen 3 und 5 liegen. Das bedeutet, dass Wärmepumpen für jede Einheit elektrischer Energie, die sie verbrauchen, 3 bis 5 Einheiten Wärmeenergie liefern können. Meist liegt die JAZ zwischen 3 und 4, je nach Art der Wärmepumpe und den Betriebsbedingungen.
- Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie BMWI angehörig) definiert die Jahresarbeitszahl wie folgt:
„Danach ist die Jahresarbeitszahl bei elektrisch angetriebenen Wärmepumpen das Verhältnis aller abgegebenen Wärmemengen zu der eingesetzten Strommenge einschließlich der Strommenge für den Betrieb der peripheren Verbraucher, insbesondere der Grundwasserpumpe, der Soleumwälzpumpe, des Notheizstabes und der Regelung (aber nicht der Heizungsumwälzpumpe). Es wird jedoch auch akzeptiert, wenn der Stromverbrauch für die Regelung nicht von dem Stromzähler der Wärmepumpe erfasst wird. Dies gilt ebenso für Gaswärmepumpen, bei denen die Ermittlung der Jahresarbeitszahl eigentlich auch unter Berücksichtigung des Stromverbrauchs für die Regelung erfolgen soll.“ - Die BAFA verlangt als Fördervoraussetzung, dass die Wärmepumpen eine Mindestleistung von 3,5 erbringen muss. Unser Anspruch ist es, eine Mindestleistung von 4 zu erreichen.
Konkrete Beispiele
- Gas-Brennwertkessel: Ein Gas-Brennwertkessel mit einem Wirkungsgrad von 95% bedeutet, dass 95% der Energie im Gas in nutzbare Wärme umgewandelt werden, während 5% verloren gehen.
- Öl-Brennwertkessel: Ein Öl-Brennwertkessel mit einem Wirkungsgrad von 90% bedeutet, dass 90% der Energie im Öl in nutzbare Wärme umgewandelt werden, während 10% verloren gehen.
- Luft-Wasser-Wärmepumpe: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 bedeutet, dass für jede Einheit elektrischer Energie, die verbraucht wird, 4 Einheiten Wärmeenergie bereitgestellt werden.
Wärmepumpen effizienter als Öl- und Gasheizungen
Während moderne Öl- und Gasheizungen dank der Brennwerttechnik recht hohe Wirkungsgrade erreichen, liegt ihre Effizienz dennoch unter der von Wärmepumpen, gemessen an der JAZ. Wärmepumpen sind deutlich effizienter, insbesondere wenn sie mit erneuerbarer Elektrizität betrieben werden, da sie mehr Wärmeenergie aus der Umgebung (Luft, Wasser, Erde) nutzen, als sie an elektrischer Energie verbrauchen.